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Herstellung von geologischen Lackprofilen an verschieden Orten

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Abnahmesituation im Winter 1988
Eiszeitlicher Brodelboden, Sammlung Ruhrlandmuseum, Essen. Damals arbeitete ich noch mit Lack und Mullbinden, die Sedimente (Sand, Silt, Ton, Kies) waren relativ feucht und mußten mit einem Gasbrenner vorgetrocknet werden, da die Abnahme im Winter erfolgte. Foto
Brodel- oder Würgeboden, Sammlung Ruhrlandmuseum, Essen. Hergestellt für die Sonderausstellung "Aufschlüsse - Darstellung geologischer Formationen im Lackprofil".
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Blitzröhre in Fundsituation, Sammlung Ruhrlandmuseum, Essen. Das Profil wurde hergestellt im Rahmenprogramm der Sonderausstellung "Aufschlüsse - Darstellung geologischer Formationen im Lackprofil".
Blitzröhren entstehen durch den Einschlag eines Blitzes in den Boden, dabei verschmelzen die einzelnen Sedimentkörner miteinander. So entstehen recht skurrile Gebilde, die ein wenig an das Wurzelwerk eines Baumes erinnern. Ein wunderschönes Exemplar ist im Geomatikum in Hamburg (Museum des geologischen Institutes) zu bewundern. Foto
Podsol, Sammlung Ruhrlandmuseum, Essen. Hergestellt für die Sonderausstellung "Aufschlüsse - Darstellung geologischer Formationen im Lackprofil".

Dieses sind nur einige Beipiele der für das Ruhrlandmuseum angefertigten Lackprofile.

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Flußablagerungen, Rheinhauptterasse, Bottrop-Kirchhellen 1991
An meinem Geburtstag 27. schenkte ich mir dieses Profil, es handelt sich um Flußablagerungen des Rheines (Sande, Kiese) mit sekundären Mangan- (schwarz) und Eisenausfällungen (rotbraun), sogenannten Ortssteinschichten. Die Maße sind 1,80 m mal 1,00 m, es wurde traditionell mit Lack und Mullbinden gefertigt und dann auf 24 mm Tischlerplatte aufgezogen, die Kiesgrube existiert heute nicht mehr. Foto
Flußablagerungen, Rhein, mit Ortssteinschichten, Bottrop-Kirchhellen 1991
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Flußablagerungen, Rhein, Bottrop-Kirchhellen 1991, Detail Mangan- und Eisenausfällungen.
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Flußablagerungen, Rhein, Bottrop-Kirchhellen 1991, Detail größere Kiesel.
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Garzweiler, Sammlung Ruhrlandmuseum, Essen; gestauchte Rutschmassen, Sand mit humosen Einlagerungen.
Für die Sonderausstellung "Zeitraum Braunkohle" des Essener Ruhrlandmuseums wurden in verschiedenen Gruben Profile entnommen, Bergheim, Frimmersdorf und Garzweiler. Foto
Frimmersdorf, Sammlung Ruhrlandmuseum, Essen; Rutschungs- und Entwässerungsstrukturen, Miozäne Sande mit humosen Einlagerungen.
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Bergheim, Sammlung Ruhrlandmuseum, Essen; Wohnbauten von Meereskrebsen (Ophiomorpha).
In meiner langjährigen Tätigkeit als Präparatorin des Ruhrlandmuseums, hatte ich Gelegenheit, Lackprofile unterschiedlicher Schwierigkeitsstufen zu fertigen. Es wurde mir ermöglicht umfangreiche Versuchs- und Beobachtungsreihen zu fahren. Leider verfüge ich nicht über alle Fotos meiner Arbeiten, deshalb ist es an dieser Stelle nicht möglich mehr zu zeigen.
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Kamelenberggruppe, Schweinkopf, Eifel, Lackauftrag
Diese Profilentnahme war nicht nur von Erfolg gekrönt, leider kam unser angedachtes Hauptprofil nur partiell aus der Wand. Da das Sediment sehr trocken war, gestaltete sich die Bergung sehr schwierig. Drei der vier Profile gelangen , das Vierte leider nur zu 30 %. Es handelte sich um Kraterfüllung, Brodeltaschen, Asche- und Tufflagen. Alle Beispiele auf dieser Seite sind, dem damaligen Standard entsprechend mit Lack und Mullbinden gefertigt. Später wurden sie dann auf Tischlerplatte aufgezogen.

Die Entwicklung von Werkstoffen und Methoden schreitet stetig voran, deshalb arbeite ich heute nur noch in Ausnahmefällen mit diesem traditionellen Verfahren, da es mehr Nacharbeit bedarf.

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Das runde Profil hat einen Durchmesser von 1,98 m.

In Halle an der Saale wurden im Rahmen der Neugestaltung des Marktplatzes drei horizontal angelegte Profile angefertigt, die die sogenannte Marktplatzstörung, eine geologische Verwerfung zeigen. Die großen Profile hatten mit ihren 2 Meter Kantenlänge jeweils eine Fläche von 4 Quadratmetern. Das dritte Profil sollte für eine Installation rund werden.

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Die "Strecke" - die Profile wurden vorrübergehend im geologischen Kernlager von Halle deponiert.



Lackprofile
Atelier-EigenArt

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© H.Krainitzki

22. Mai 2008